In Kühlungsborn haben sich engagierte Unternehmer zur Initiative Internationaler Tourismus e.V. zusammengeschlossen, um die mecklenburgische Ostseeküste zwischen Wismar und Rostock / Warnemünde als Deutsche Riviera zu vermarkten. Vor allem richtet sich die Aktion also als German Riviera an internationale Gäste. Der Begriff „Riviera“ kommt eigentlich vom Mittelmeer zwischen Italien und Frankreich. Die Riviera ist die Küste des Ligurischen Meeres, die Côte d’Azur wird auch als fränzösische Riviera bezeichnet. Dazwischen liegt noch Monaco. Mit der Zeit haben sich auch diverse andere den Beinamen Riviera zugelegt.
Die jetzt für die Gegend um Kühlungsborn verwendete Bezeichnung „Deutsche Riviera“ ist nicht neu. In den 1960er und 1970er Jahren wurde die Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein bereits als Deutsche Riviera bezeichnet. Wohl ging es da aber nicht um die gezielte Ansprache internationaler Touristen. Das Selbstbewusstsein der Ostsee und die damit verbundene Internationalisierung ist erst nach der Grenzöffnung nicht zuletzt durch die Professionalität Mecklenburger Touristiker wieder neu erstarkt.
Für den internationalen Tourismus an der deutschen Ostsee spricht vor allem auch der Klimawandel. Insbesondere im Sommer ist es vielen Menschen am Mittelmeer schlicht und einfach zu warm. Und Flair kann die deutsche Ostsee auch bieten. Schön, wenn jetzt durch die Kühlungsborner „Initiative Internationaler Tourismus“ noch mehr Leben in die Internationalisierung der Ostsee kommt.
In der ZEIT Nr. 32/1963 ist unter der Überschrift „Die Deutsche Riviera“ zu lesen: „In den zukünftigen Jahrzehnten wird dies alles mehr und mehr ein Ausweichquartier für die vom Lärm kranken Städter werden, nicht mehr die „Sommerfrische“ für drei Wochen, sondern Vorort von Hamburg, Berlin und anderen Städten.“ Das ist die Ostsee mittlerweile tatsächlich geworden. Und zum Glück seit 20 Jahren auch weiter östlich wieder frei zugänglich.